Schweizer Aktien kaufen? Tipps und Analysen!

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Schweizer Aktien - Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz gilt als Hafen der Stabilität. Was liegt in turbulenten Zeiten also näher, als Aktien aus der Eidgenossenschaft zu kaufen? Wir nennen die Pros und Cons Schweizer Aktien.
  • Seit Mitte 2019 besteht ein Handelsverbot für Schweizer Aktien in der EU. Wir klären über aktuelle Handelsmöglichkeiten und Hemmnisse auf.
  • Wir zeigen, bei welchen Brokern sich Schweizer Aktien noch handeln lassen.
  • Zu den besten Schweizer Aktien gehören für uns LonzaLa-RocheSwiss ReNestlé und Zurich Insurance.
  • Bei uns erfahren Sie, wie und über welche Broker Sie am günstigsten Schweizer Aktien kaufen können.
  • Wir nennen außerdem Alternativen zu Schweizer Einzelaktien und stellen drei ETFs näher vor.

Seit 01.07.2019 können Schweizer Aktien nicht mehr an europäischen Handelsplätzen (Ausnahme britische Börsen seit 02/2021) gehandelt werden. Der Grund sind Unstimmigkeiten bezüglich der Schweizer Börsenregulierung. Erst wenn die EU-Kommission mit der Schweiz eine Einigung erzielt, sind an deutschen Börsen Schweizer Aktien wieder handelbar.

Beste Broker für Schweizer Aktien

Weil Schweizer Aktien in der EU nicht gehandelt werden dürfen, bieten die besonders günstigen Neobroker aktuell keinen Handel mit Schweizer Aktien. Für einige Wertpapiere sind als Alternative ADRs oder GDRs verfügbar. Davon abgesehen bleibt nur das Ausweichen auf Broker bzw. Depotbanken mit Zugang zur Schweizer Börse.

Anders verhält es sich mit ETFs auf Schweizer Aktien. Dabei handelt es sich überwiegend um in der EU aufgelegte Fonds, die auch über deutsche Börsen ge- und verkauft werden können. Viele Broker bieten diese ETFs ganz ohne Kauf- oder Verkaufsgebühren an.

Inhaltsverzeichnis

Die besten Schweizer Aktien 2022

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
928619
CH0013841017
1,63
35.551
0.5329%
0.0063
851311
CH0012032113
4,66
268.422
0.2137%
0.0229
A1H81M
CH0126881561
0,67
21.764
0.0119%
0.0783
A0Q4DC
CH0038863350
4,11
299.503
0.1775%
0.0276

 

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Pro und Contra Schweizer Aktien

Pro
  • Wettbewerbsstarke, innovative Unternehmen
  • Hohe politische Stabilität
  • Nähe zu Deutschland und der EU
  • Absicherung gegenüber Euro-Risiken durch Franken-Investment
Contra
  • Handelsverbot für Schweizer Aktien in der EU
  • Hohe Bewertung
  • Wechselkursrisiken

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Aktuelles: Warum lassen sich Schweizer Aktien nicht in Deutschland handeln?

2019 bewegte das Thema Handelsverbot für Schweizer Aktien die Anleger*innen in der EU. Denn seit dem 1. Juli 2019 dürfen Schweizer Aktien an den europäischen Börsen nicht mehr einfach so gehandelt werden.

Grund dafür ist ein Konflikt zwischen den Eidgenossen und der Europäischen Union. Bekanntlich ist das Land kein Mitglied der EU, allerdings in vielen Punkten ein enger Partner. So hatte die EU-Kommission die Schweizer Börsen wie Handelsplätze innerhalb der Union behandelt. Diese sogenannte Börsenäquivalenz endete am 30. Juni 2019 mit einem Handelsstopp für Schweizer Aktien an Börsen der EU.

Rahmenabkommen mit der Schweiz gescheitert

Dass die Schweizer Unternehmen die gleichen Privilegien genossen wie EU-Firmen, aber nicht die gleichen Regeln befolgen mussten, empfanden viele als unfairen Vorteil. Daher wollte die Union mit der Schweiz ein Rahmenabkommen aushandeln. Doch eine Einigung kam nicht zustande, da der Schweizer Bundesrat im Dezember 2018 das ausgehandelte Abkommen nicht bestätigte.

Mitarbeiter von LYNX Broker blickt konzentriert auf sein Laptop

Online-Broker LYNX verbindet Aktienkäufer direkt mit Schweizer Börse. (Quelle: LYNX Website)

Deshalb erkannte die EU den Schweizer Börsenplätzen zum 1. Juli 2019 die Gleichstellung mit EU-Börsen ab. Das bedeutet, dass EU-Broker nicht mehr über Schweizer Börsen handeln dürfen, wenn die Papiere auch in der EU ge- und verkauft werden. Der Schweizer Bundesrat wiederum beschloss, dass Schweizer Aktien nur noch auf von der Schweiz anerkannten Börsenplätzen gehandelt werden dürfen – und damit nicht mehr in der EU.

Die Folgen für die Anleger*innen

In der Folge müssen Anleger*innen Schweizer Aktien jetzt direkt in der Schweiz kaufen und können das beispielsweise nicht mehr über die Berliner Tradegate Exchange oder Xetra tun.

Wenn Sie als Anleger*in Schweizer Aktien kaufen oder verkaufen möchten, können Sie sich an einen Anbieter wenden, der direkt über die Schweiz entsprechende Wertpapiere handelt.

Webseite des Online Brokers DEGIRO auf verschiedenen Endgeräten

Bei DEGIRO lassen sich Schweizer Aktien günstig kaufen. (Quelle: DEGIRO)

Für die Anleger*innen gibt es nun aus Kostensicht 2 Möglichkeiten zum Investieren in Schweizer Aktienwerte:

  • Entweder Sie suchen sich einen Broker, der auch außerhalb der EU sehr günstige Konditionen anbietet, wie beispielsweise LYNX oder flatex.
  • Für einige Aktien wie Nestlé oder Swiss Re gibt es ADRs. Das sind Hinterlegungsscheine zu den Aktien, die Kursentwicklungen des Basiswertes nachbilden. Sie sind weiterhin handelbar, da es sich formell um US-Wertpapiere handelt.
  • Oder Sie sehen sich nach Alternativen um, beispielsweise ETFs. Denn in der EU aufgelegte ETFs, die in Schweizer Aktien investieren, sind nicht betroffen.

Die besten Schweizer Aktien

Diese Schweizer Aktien sollten Anleger*innen genauer unter die Lupe nehmen. Stark sind die Eidgenossen vor allem in den Segmenten Chemie & Pharma und Finanzen sowie bei Konsumgütern. Kein Wunder, dass aus diesen Branchen auch die vier von uns ausgesuchten Aktien stammen. Alle vier sind im Schweizer Börsenindex SMI vertreten.

Lonza AG

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
928619
CH0013841017
1,63
35.551
0.5329%
0.0063

Stetige Gewinne und eine geringe Volatilität: Ein Investment in Lonza bot in den vergangenen Jahren sowohl Sicherheit als auch Rendite. Aber das Papier ist teuer.

Moderna-Kooperation treibt Gewinne

Das Jahr 2021 wird die Lonza Group vermutlich nicht so schnell vergessen. Der Gewinn je Aktie stieg um fast 240 Prozent gegenüber dem Vorjahr, das bereits ein Gewinnplus von rund 34 Prozent gebracht hat. Das liegt unter anderem an einer Kooperation mit Moderna. Lonza stellt an mehreren Standorten den mRNA-Impfstoff für die Immunisierung gegen SARS-CoV-2 her.

Teure Aktie

Trotz der Gewinnexplosion lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis 2021 mit 19,2 nur im Durchschnitt. Wenn der Gewinn in diesem Jahr, wie erwartet, wieder deutlich niedriger ausfällt, wird das KGV vermutlich erneut auf Werte zwischen 30 und 50 steigen. So hoch lag es auch in den Jahren 2018 bis 2020. Damit ist die Aktie teuer. Die Dividende ist in den vergangenen Jahren stetig angestiegen. 2008 und 2009 betrug sie 1,75 CHF, bis 2020 stieg sie dann in Schritten auf 3,00 CHF an. Der gleiche Betrag wird auch für 2021 gezahlt. Gesenkt oder ausgesetzt wurde die Zahlung in diesem Zeitraum nie. Was dem Papier zu einer Dividendenaktie fehlt, ist allerdings eine höhere Dividendenrendite. Sie lag 2021 bei 0,39 Prozent.

Gut aufgestellt

Gleichzeitig zeugt das hohe KGV vom Vertrauen der Anleger*innen. Das ist nicht unbegründet, denn die Firma ist hervorragend positioniert. Vor allem das Pharmageschäft dürfte in den nächsten Jahren weiter wachsen. Aber auch dem Chemiebereich werden gute Chancen eingeräumt. Denn trotz ihres negativen Images in weiten Teilen der Bevölkerung dürften chemische Produkte in Zukunft noch wichtiger werden; nicht zuletzt, um knapper werdende natürliche Stoffe zu ersetzen.

Die Aktie in den Analysen

Banken und Analystenhäuser sind im Hinblick auf die Lonza Group AG optimistisch. Elf von Zwölf von uns beobachtete Analysen kamen zu einem positiven Ergebnis, setzen die Aktie also auf „kaufen“ oder zumindest „übergewichten“. Nur eine Analyse bewertet die Aktie neutral mit „halten“. Hintergrund: Der Name Lonza ist an die Ursprünge des Unternehmens als Elektrizitätswerk angelehnt. Lonza ist der Name eines Flusses im Schweizer Kanton Wallis. Mit dem Strom wurden vorwiegend Karbid hergestellt, später wurden weitere Geschäftsfelder erschlossen. 1974 fusionierte das Unternehmen mit Alusuisse, 1999 wurden die Abteilungen Chemie und Energie aber wieder ausgegliedert und unter dem Namen Lonza an die Börse gebracht. Lonza überzeugt durch seine stabile Wertentwicklung und hat in der Corona-Pandemie seine Position als Auftragsfertiger für die Pharmaindustrie weiter gestärkt. Doch die Aktie ist teuer. Erstellt: 10.06.2022 | Autor: Tilman Weigel

F. Hoffmann-La Roche AG

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
851311
CH0012032113
4,66
268.422
0.2137%
0.0229

Der Rückkauf und die Vernichtung von Inhaberaktien könnten die Roche Holding AG noch attraktiver machen. Es gibt aber auch Risiken.

Inhaberaktien wurden vernichtet

Rund ein Drittel der Aktien der Roche Holding AG befanden sich bis 2021 im Besitz des Konkurrenten Novartis. Doch diese Papiere wurden Ende 2021 zurückgekauft und dann vernichtet. Diese Kapitalherabsetzung erhöhte den Wert der verbliebenen Aktien und der Genussscheine, die dann einen höheren Anteil am Gesamtvermögen repräsentieren. Der Rückkauf wurde durch neue Schulden finanziert. An der Börse hat der Schritt aber zu keinen großen Kursanstiegen geführt. Das bedeutet, dass die Aktie günstiger ist, solange die Kreditzinsen nicht höher liegen als der zusätzlich gewonnen Ertragsanteil. Dafür spricht aber nichts, denn die Zinsen waren beim Abschluss des Projekts historisch niedrig. Zinserhöhungen betreffen Roche erst, wenn umgeschuldet werden muss.

Mächtige Kindeskinder

Die Kapitalherabsetzung erhöhte den Anteil der Gründerfamilie weiter. Die Mehrzahl der Familienmitglieder verwaltet ihre Stimmrechte gemeinsam. Dieser Pool hat mit einem Aktienanteil von 67,5 Prozent aktuell eine Zweidrittelmehrheit, weitere 7,6 Prozent liegen bei Maja Oeri, einer Enkelin der Schwiegertochter des Firmengründers aus einer späteren Ehe. Diese Machtkonzentration hat Vor- und Nachteile. Die Familie kann den Kurs des Unternehmens dadurch alleine bestimmen. Überwiegend sollten ihre Interessen aber identisch sein mit denen der übrigen Anteilseigner*innen. Dann ist diese Macht von Vorteil, denn die Familie überwacht das Management.

Genussscheine können die bessere Wahl sein

Da die Mehrheit der Stimmrechte ohnehin bei der Gründerfamilie liegt, können Genussscheine die bessere Wahl sein (WKN: 855167, ISIN: CH0012032048). Sie bieten üblicherweise eine genauso hohe Dividende wie die Aktien, kosten aber weniger. Sie übernehmen somit jene Funktion, die bei anderen Firmen oft stimmrechtslose Vorzugsaktien innehaben. Diese Genussscheine nach Schweizer Recht entsprechen nicht 1:1 Genussscheinen in Deutschland. Sie werden oft auch mit Roche NES abgekürzt. Dabei steht NES für non-voting equity securities, also für stimmrechtslose Dividendenpapiere.

Die Analysen

Von 25 untersuchten Analysen ist die Mehrheit positiv gestimmt, 15 setzen die Aktie auf „kaufen“ oder „übergewichten“. Nur zwei raten zum Verkauf, acht zum Halten. Hintergrund: Fritz Hoffmann gründete 1894 zusammen mit Max Carl Traub die Firma Hoffmann, Traub & Co, um das vermeintliche Wundermittel Airol herzustellen und zu verkaufen. Nach dem Ausscheiden Traubs wurde die Firma 1896 in F. Hoffmann-La Roche & Co umbenannt und war unter diesem Namen lange bekannt. Dieses Datum gilt heute als der eigentliche Gründungszeitpunkt. Den Doppelnamen hatte Fritz Hoffmann im Vorjahr nach der Heirat mit Adéle La Roche angenommen. Heute gilt Roche als das weltweit größte Pharmaunternehmen. Vor allem die Genussscheine können attraktiv sein. Der starke Einfluss der Gründerfamilie, die mehr als zwei Drittel der Stimmrechte hält, ist Chance und Risiko gleichzeitig. Erstellt: 10.06.2022 | Autor: Tilman Weigel

Swiss Re

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A1H81M
CH0126881561
0,67
21.764
0.0119%
0.0783

Erst die Pandemie, dann der Ukraine-Krieg. Die Schweizer Rück leidet unter den globalen Krisen der vergangenen zwei Jahre. Doch das kann auch eine Chance sein.

Rückkehr zu alter Stärke?

2020 rutschte die Schweizer Rück in die roten Zahlen, doch schon 2021 gelang die Rückkehr in die Gewinnzone. Das soll auch 2022 so bleiben, die Schäden durch den Ukraine-Krieg fallen wohl geringer aus, als zunächst befürchtet. Der Gewinn je Aktie soll sogar deutlich steigen, bis 2024 wird ein Gewinn von mehr als 11 Schweizer Franken je Aktie angestrebt, das wäre gegenüber 2017 mehr als eine Verzehnfachung. Allerdings war der Überschuss in den Jahren zuvor auch deutlich eingebrochen, 2015 hatte er noch 12,95 Euro betragen. Damals lagen allerdings auch die Kurse noch wesentlich höher.

Krisen könnten langfristig Geschäft sogar beflügeln

Die weltweiten Krisen könnten langfristig das Geschäft der Rückversicherer sogar beflügeln. Denn das Gefühl von Unsicherheit treibt mehr Menschen dazu, sich mithilfe von Versicherungen abzusichern. Davon profitieren indirekt auch die Rückversicherer. Auch die Erstversicherer selbst könnten reagieren und sich stärker über Firmen wie die Schweizer Rück abzusichern. Die Angst vor zunehmenden Naturkatastrophen ist nach Ansicht des Managements ebenfalls ein Kurstreiber. Natürlich würden Naturkatastrophen auch für steigende Kosten sorgen, doch diese ließen sich über höhere Prämien wieder refinanzieren.

Attraktive Dividendenrendite

Nicht zuletzt die hohe Dividendenrendite macht das Papier attraktiv. Sie lag 2021 bei 6,5 Prozent. Nachdem die Ausschüttung drei Jahre in Folge konstant geblieben war, könnte sie im kommenden Jahr wieder steigen, falls die Gewinnziele erreicht werden. Das würde dann entweder eine noch höhere Dividendenrendite bedeuten oder aber höhere Kurse.

Risiken bleiben

Auch wenn die Schweizer Rück bisher gut durch die Krisen gekommen ist, muss das nicht auch für die Zukunft gelten. Eine Ausweitung des Ukraine-Konflikts auf den Westen, auch durch Cyberattacken, oder ein Krieg in Taiwan könnten die Versicherung Billionen kosten. Außerdem wird das Abschwächen der wirtschaftlichen Entwicklung die Versicherung belasten, da sie viel Geld angelegt hat.

Die Meinung in den Analysen

Die Meinungen zur Schweizer Rück sind sehr uneinheitlich. 19 Analysen haben wir betrachtet, die Empfehlungen reichen von „kaufen“ (5) bis „verkaufen“ (2). So glaubt Goldman Sachs nicht, dass der Klimawandel Preiserhöhungen möglich mache und rät zum Verkaufen, HSBC empfehlt dagegen den Kauf. Mit drei Analysen raten genauso viele zum Unter- wie zum Übergewichten, die meisten Analysen (6) stehen die Aktie neutral. Hintergrund: Die Schweizer Rück tritt international unter dem Markennamen Swiss Re auf, der offizielle Name lautet aber immer noch Schweizer Rückversicherungsgesellschaft. 1863 gegründet, ist es heute der zweitgrößte Rückversicherer der Welt hinter der Münchener Rück. Die hohe Dividendenrendite macht die Schweizer Rück attraktiv. Umstritten ist, ob das Unternehmen von steigende Schäden durch Naturkatastrophen und höheren Prämien profitieren kann oder ob es unter den höheren Kosten leidet. Erstellt: 10.06.2022 | Autor: Tilman Weigel

Nestlé

WKNISINKGVMARKT KAP.Gewinn MargeDIV/R:
A0Q4DC
CH0038863350
4,11
299.503
0.1775%
0.0276


In das Jahr 2022 ist Nestlé nicht besonders gut gestartet und der Konzern hat seit langem ein Imageproblem. Doch es gibt auch einiges, was für das Unternehmen spricht.

Stabiles Geschäft

Viele große Marken gehören zu Nestlé. Das ist ein großer Vorteil, denn damit unterliegt die Firma weniger Wettbewerbsdruck als Unternehmen ohne dieses Plus. Bekannte Namen können auch überleben, wenn die Preise etwas höher sind als bei der Konkurrenz. Hinzu kommt, dass Nahrungsmittel auch in Krisen konsumiert werden. Natürlich sind Schokoriegel wie Kitkat oder Eiscreme von Schöller nicht überlebensnotwendig, doch üblicherweise verschieben Käufer*innen eher den Kauf einer neuen Waschmaschine oder sparen bei Urlauben, bevor sie auf Schokolade und Eis verzichten. Von neuen Trends wie künstliches Fleisch könnte Nestlé sogar profitieren, denn nur wenige Anbieter werden in der Lage sein, die gewünschten Produkte herzustellen. Die steigende Bedeutung des Themas Ernährung erlaubt außerdem höhere Preise.

Gewinne stabil

Auch in der Corona-Krise konnte Nestlé die Gewinne stabil halten, 2021 fielen sie sogar um 40 Prozent höher aus als im Vorjahr. Für 2022 wird wieder ein etwas niedrigerer Wert erwartet, der aber immer noch höher liegen soll als 2020. Der Rückgang gegenüber 2021 ist keine Folge sinkender Einnahmen, sondern hat vor allem buchhalterische Gründe. Der Cashflow, also der Überschuss der Einnahmen über die Ausgaben ohne die Berücksichtigung von Abschreibungen, wird 2022 vermutlich höher liegen als 2021. Die Folge der stabilen Gewinne ist eine stabile Dividende. Sie wurde in den vergangenen Jahren stetig erhöht und soll weiterhin jährlich steigen. 2021 betrug die Dividendenrendite 2,2 Prozent.

Schlechtes Image ist Risikofaktor

Das negative Image bleibt aber ein Risikofaktor, gerade im Geschäft mit zukunftsträchtigen Produkten wie veganem Essen. Die Vergangenheit zeigt, dass auch große Marken verschwinden können. Ein Imagewechsel ist schwierig. Bis heute ist es oft schwierig zu bewerten, ob die Vorwürfe gegen Nestlé berechtigt sind. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, in Pakistan durch den Verkauf von Wasser den Grundwasserspiegel sinken zu lassen. Doch Nestlé gibt an, nur Tiefenwasser zu verwenden, das von den lokalen Brunnen gar nicht erreicht wird. In der Zentrale weiß man nach eigenen Aussagen nicht, warum ausgerechnet die eigene Firma so unter Beschuss steht. In jedem Fall ist das schlechte Bild in der Öffentlichkeit aber aus Marketingsicht ein Problem. Der Trend zu Nachhaltigkeit und zum demonstrativen Konsum dürfte das noch verstärken. Vor allem, wenn gleichzeitig andere Verbraucher*innen aus Kostengründen zu Eigenmarken und Billigprodukten greifen könnten.

Die Meinung in den Analysen

Unsere Vorbehalte werden von der Mehrheit der Analysten nicht geteilt. Mit 17 sieht die klare Mehrheit der Analysen die Aktie positiv, weitere sieben sehen sie neutral, nur zwei sind der Aktie gegenüber kritisch eingestellt. Hintergrund: Die häufig belächelte deutsche Aussprache als „Nästlä“ ist nicht so falsch, wie viele denken. Tatsächlich wurde der Unternehmensgründer in Frankfurt am Main als Heinrich Nestle (ohne Akzentzeichen) geboren, erst nach seinem Umzug in die französische Schweiz nannte er sich Henri Nestlé. 1868 brachte er Henri Nestlés Kindermehl auf den Markt, eine Weiterentwicklung des 1865 von Justus von Liebig Muttermilchersatzes. Damit begann die Entwicklung zum Großunternehmen. In den vergangenen 30 Jahren wuchs die Firma auch durch Zukäufe, etwa des deutschen Eisherstellers Schöller (2002) oder des britischen Schokoladenspezialisten Rowntree’s (1988, u. a. Kitkat, Smarties, Quality Street). Nestlé besitzt starke Marken im Lebensmittelsektor, das spricht für eine stabile Rendite. Der schlechte Ruf des Unternehmens könnte mittelfristig allerdings Nachteile bringen. Erstellt: 10.06.2022 | Autor: Tilman Weigel

Grundwissen Schweizer Aktien

Mit nur 8,5 Millionen Einwohnern ist die Schweiz nur wenig größer als Niedersachsen, aber wirtschaftlich ein Gigant. Das Land ist als einziger größerer Staat in Zentraleuropa nicht Mitglied der Europäischen Union, gleichzeitig aber eines der reichsten Länder der Welt.

Balkendiagramm: die größten Banken in der Schweiz

Die Schweiz ist einer der wichtigsten Finanzplätze weltweit. (Grafik: Statista.com nach Daten von McKinsey und Bisnode Schweiz.)

Die drei Schweizer Börsen in Genf, Zürich und Basel haben sich schon 1995 zur Swiss Exchange zusammengeschlossen. Wichtigstes Finanzzentrum der Schweiz ist Zürich vor Basel, das gleichzeitig das Chemie- und Pharmazentrum ist. Auch Lugano und Genf sind wichtige Finanzplätze.

Schweizer Aktien in der SWOT Analyse

Stärken: Neutralität und Unabhängigkeit als Standortvorteile

Die geringe Größe des Landes hat die Unternehmen dazu gezwungen, früh international tätig zu sein. Vor allem aber hatte das Land das Glück, nach dem Wiener Kongress von den Großmächten zur Neutralität gezwungen zu werden. Sie garantierten im Zweiten Pariser Frieden die Unabhängigkeit der Schweiz, die sich im Gegenzug zur Neutralität verpflichtete.

Balkendiagramm Patentanmeldungen in europäischen Ländern mit Schweiz an der Spitze

In keinem Land der Welt werden pro Kopf so viele Patente angemeldet wie in der Schweiz. (Grafik: Statista.com nach Daten des Europäischen Patentamtes)

Diese Neutralität sorgte dafür, dass das Land nicht in die beiden Weltkriege eintrat und zum sicheren Hafen für Anleger*innen wurde. Bis heute ist die Neutralität eine große Stärke der Schweiz. Das gilt auch für die Unabhängigkeit von der Europäischen Union. Durch bilaterale Abkommen profitiert das Land von vielen Vorteilen der Gemeinschaft, ohne die Nachteile in Kauf zu nehmen.

Schwächen: hohe Lohnkosten für Schweizer Unternehmen

Jeder, der schon einmal in der Schweiz Urlaub gemacht hat, weiß, wie teuer das Land ist. Auch wenn die Schweizer Unternehmen hochgradig internationalisiert sind, beschäftigten sie viele Mitarbeiter±innen nach wie vor im Heimatland. Sie profitieren damit von der Stabilität der Schweiz, müssen aber auch die hohen Löhne zahlen. Das erhöht natürlich auch die Kosten und senkt die Gewinne.

Chancen: eigene Währung, keine Abhängigkeit von der EU

Die Neutralität der Schweiz und die eigene Währung könnten insbesondere dann ein Vorteil sein, wenn der Euro scheitert, wie beispielsweise der Bestseller „Der größte Crash aller Zeiten“ vorhersagt. Es geht aber auch eine Nummer kleiner. Schon eine Verschärfung der Staatsschuldenkrisen oder weitere Austritte aus der Union könnten die EU schwächen. Die Schweiz wäre davon weit weniger betroffen. Zumal sie mit direkten Volksbefragungen schneller und eindeutiger auf neue Herausforderungen reagieren kann als die Europäische Union.

Überhaupt sind Krisen für die Schweiz oft gute Nachrichten – zumindest entwickelt sich das Land dann meist besser als viele andere Staaten. Während die Entscheidungen in der EU oft langwierig sind und in den USA sich die unterschiedlichen politischen Akteure teilweise gegenseitig blockieren, hat sich die Schweizer Politik bisher als sehr handlungsfähig erwiesen.

Zuflüsse von Geldern aus anderen Staaten würden die Zinsen noch weiter drücken und zudem – über den Wechselkurs – die Aktienpakete von Investoren aus der Eurozone zumindest kurzfristig deutlich wertvoller werden lassen. Insgesamt können Privatanleger*innen Währungsschwankungen profitabel nutzen.

Risiken: Währungsschwankungen

Im Wechselkurs lauert aber auch ein Risiko. So ist es denkbar, dass die Währung gegenüber dem Euro an Wert verliert. Von 2010 bis 2020 hat der Schweizer Franken zwar um rund ein Drittel zugelegt, es gab aber immer auch Phasen, in denen es in die andere Richtung ging.

Für langfristige Investitionen könnten Wechselkursgewinne sogar zum Problem werden. Sie sorgen zwar kurzfristig für einen Wertzuwachs, können jedoch schon mittelfristig die Aktienkurse fallen lassen, weil viele große Schweizer Firmen den Großteil ihrer Einnahmen im Ausland erzielen, aber ein hoher Anteil der Kosten im Inland anfällt. Das bedeutet, dass die Kosten schneller steigen als die Einnahmen.

Balkendiagramm Die wettbewerbsfähigsten Länder der Welt

Aktuell gehört die Schweiz zu den wettbewerbsfähigsten Ländern der Welt, trotz der hohen Löhne. Gegenüber 2017 ist das Land aber im Jahr 2018 drei Plätze abgerutscht. Das liegt auch an der Aufwertung der Schweizer Währung Franken. (Grafik: Statista.com nach Daten der IMD)

Ein weiteres Risiko droht von neuen Wettbewerbern in den Schwellenländern, eine Herausforderung, vor der aber alle Unternehmen aus etablierten Industrienationen stehen.

Ergebnis der SWOT-Analyse

Die Schweiz ist immer noch eine der attraktivsten Wirtschaftsregionen weltweit. Für die Zukunft gibt es gleichermaßen Chancen und Risiken. Allerdings sprechen die gut gemeisterten Krisen bisher für das Land. Im Rahmen der Risikostreuung spricht deshalb vieles dafür, sich auch die Schweiz ins Depot zu legen.

Wie Schweizer Aktien kaufen?

Seit der Bundesrat den Handel von Schweizer Aktien in der Europäischen Union gestoppt hat, können die Papiere ausschließlich über die Schweizer Börse bezogen werden. An der Schweizer Börse sind über 250 Schweizer Aktien gelistet. Neobroker wie Trade Republic bieten keinen Zugang zu diesen Börsenplätzen. Über sie können daher nur ADRs auf die Aktien gehandelt werden (siehe unten).

Broker für Schweizer Aktien

Bei Direktbanken und großen Brokern gibt es deutliche Unterschiede bei den Preisen. Besonders günstig sind die Konditionen aktuell (Stand: 01/2022) bei den Brokern flatex und Lynx.

So verlangt flatex aktuell nur 5,90 Euro plus Börsengebühren und Fremdwährungskosten. Sehr praktisch: Der Broker bietet auch ein auf Schweizer Franken lautendes Konto an.

halbe Erdkugel im All, LYNX Depoteröffnung

Dank einer Kooperation mit Interactive Brokers bietet Lynx sehr günstige Konditionen im Ausland. (Quelle: LYNX)

Bei Lynx zahlen Anlegerinnen und Anleger aktuell 0,15 Prozent des Börsenwertes, allerdings mindestens 15 CHF, also etwa 13,68 Euro.

ADR auf Schweizer Aktien günstig kaufen

Zu den Aktien der hier vorgestellten Unternehmen gibt es auch sogenannte ADR. Die Abkürzung steht für American Depositary Receipt, also amerikanischer Hinterlegungsschein. Dabei nimmt eine US-amerikanische Bank die Aktien in ihr Depot und reicht diese nicht direkt an ihre Kunden weiter, sondern in Form eines Hinterlegungsscheins. Dieser darf, im Gegensatz zur Aktie selbst, auch an EU-Börsen gehandelt werden.

Entwicklung der Aktie der Schweizerischen Rückversicherungs-Gesellschaft

Abbildung 1 Die Entwicklung der Aktie der Schweizerischen Rückversicherungs-Gesellschaft (grün) und des ADR (blau) verläuft fast gleich. (Grafik: onvista)

ADRs werden teilweise von Banken in Eigeninitiative herausgegeben. Sie verlangen dafür meist eine geringe Gebühr, die natürlich die Rendite der Investition schmälert. Sogenannte Sponsored ADRs kommen dagegen auf Initiative der Aktiengesellschaft zustande. Diese übernimmt dann meistens auch die Gebühr. Sponsored ADRs gibt es beispielsweise von Nestlé.

Weil ADRs in Deutschland gehandelt werden können, lassen sie sich auch über Neobroker kaufen und verkaufen. Allerdings werden nicht alle ADRs an allen Handelsplätzen angeboten.

Alternativen zu Schweizer Aktien

Die zwei besten ETFs mit Schweizer Aktien

Egal, wie solide ein Unternehmen ist, das Risiko einer Insolvenz besteht immer. Außerdem bieten Firmen mit geringem Risiko meistens auch wenig Chancen. Daher sind Fonds eine gute Möglichkeit, das Risiko zu streuen. Besonders günstig geht das mit börsengehandelten Indexfonds. Wir haben die 2 besten ETFs mit Schweizer Aktien herausgesucht.

Amundi MSCI Switzerland UCITS ETF EUR

WKNISINTERAUMA/TTD
A2H57A
LU1681044720
0.25%
287
🔄
0.22%

Der ETF bildet den MSCI Switzerland nach, den wichtigsten Schweizer Börsenindex. Dieser enthält die 39 wichtigsten Aktiengesellschaften der Schweiz und bildet damit nach Schätzungen von MSCI rund 85 Prozent der Marktkapitalisierung bezogen auf frei handelbare Aktien ab. Über die vergangenen fünf Jahre hat sich der MSCI Switzerland sogar etwas besser entwickelt als der Schweizer Leitindex SMI.

Der ETF von Amundi überzeugt uns außerdem mit seiner niedrigen Gesamtkostenquote (TER) von nur 0,25 Prozent. Dividenden werden bei diesem Fonds thesauriert, also wieder angelegt.

NameAmundi MSCI Switzerland
WKNA2H57A
ISINLU1681044720
LagerlandLuxemburg
Gesamtkostenquote (TER)0,25 %
ReplikationPhysisch
ErtragsverwendungThesaurierend

Quelle: Amundi MSCI Switzerland UCITS ETF EUR Investor Relations

Der Amundi MSCI Switzerland UICTS ETF EUR ist deshalb vor allem für langfristige Investitionen interessant, also für Anleger*innen, die keine Auszahlung von Dividenden wünschen.

ComStage Dow Jones Switzerland Titans 30 Net UCITS ETF

WKNISINTERAUMA/TTD
ETF030
LU0392496427
0.25%
120
☑️ 1.89%
0.19%

Dieser ETF von ComStage bildet den Dow Jones Switzerland Titans 30 ab. Wie der Name schon andeutet, enthält der Index die Aktien der 30 größten Unternehmen der Schweiz. Die Gesamtkostenquote liegt hier ebenfalls bei 0,25 Prozent.

Allerdings handelt es sich bei diesem ETF um einen ausschüttenden Fonds. Alle anfallenden Dividenden werden also direkt an den Anleger*innen weitergereicht.

NameComStage Dow Jones Switzerland Titans 30 Net UCITS ETF
WKNETF030
ISINLU0392496427
LagerlandLuxemburg
Gesamtkostenquote (TER)0,25 %
ReplikationPhysisch
ErtragsverwendungAusschüttend

Quelle: ComStage Dow Jones Switzerland Titans 30 Net UCITS ETF Investor Relations

Wegen der etwas geringeren Zahl von Aktien-Titeln im Vergleich zum MSCI Switzerland und der Ausschüttung ist der ETF von ComStage (jetzt eine Marke von Lyxor) vor allem dann interessant, wenn man Wert auf eine regelmäßige Auszahlung legt. Entweder als kleines Zusatzeinkommen oder um damit in andere Märkte investieren zu können.

Sichere ETFs

Wer Schweizer Aktien wegen der Sicherheit attraktiv findet, der kann auch gezielt zu Aktien von als sicher geltenden Unternehmen greifen. Das sind vor allem Konsumgüterhersteller, teilweise aber auch Versorger. Genauere Informationen haben wir im Beitrag „Sichere Aktien“ zusammengestellt.

US-Aktien

Wer eine Alternative zu Papieren aus der Eurozone sucht, der findet diese klassischerweise bei US Aktien. Nach wie vor sind die USA ein politisches und wirtschaftliches Schwergewicht mit einer Vielzahl von hochinteressanten Unternehmen.

Aktien aus Schwellenländern sind grundsätzlich wegen des anderen Chancen- und Risiko-Profils sehr interessant. Aber sie sind keine Alternative zu Schweizer Aktien, sondern eher ein weiterer Baustein in einer umfassenden Strategie.

CFDs auf Schweizer Aktien

Aktien sind für die langfristige Geldanlage hervorragend geeignet, allerdings nie zum kurzfristigen Traden. Wer üblicherweise Aktien am selben Tag kauft und wieder verkauft, sollte über CFD-Trading nachdenken.

Die Abkürzung CFD steht für Contract for Difference, also Differenzkontrakt. Dabei kauft man einen Basiswert wie eine Aktie, einen Rohstoff oder ein Währungspaar nicht direkt, sondern nur ein Derivat, mit dem man von der Wertentwicklung profitieren kann. Steigt die Aktie um 10 Prozent, erhöht sich auch der Wert des Derivats um 10 Prozent. Allerdings muss man üblicherweise nur einen Teil des Wertes wirklich mit einer Einzahlung hinterlegen. Wer beispielsweise 1.000 Euro in Nestlé-Aktien investieren will, muss oft nur 100 Euro als Sicherheitsleistung („Margin“) zur Verfügung stellen.

Außerdem lässt sich mit CFDs problemlos auf fallende Kurse setzen. Denn Trader*innen können auch CFDs verkaufen, die sie gar nicht besitzen. Das funktioniert genauso wie der Kauf einer Position. Das bedeutet, dass Trader natürlich kein Geld erhalten, sondern auch hier eine Margin hinterlegen müssen. Bei vielen Brokern beträgt diese für den Aktienhandel 10 Prozent.

eToro Screenshot - Traden und Investieren

Auch wenn Tesla kein Start-up mehr ist, kommt es doch dem Ideal noch recht nahe (Quelle: eToro.com).

Wurden Gewinne erzielt, werden diese dem Trading-Konto gutgeschrieben. Machen Trader Verluste, werden diese von der Sicherheitsleistung abgezogen. Privatanleger*innen können nicht mehr verlieren, als sie bei einem Broker eingezahlt haben, eine Nachschusspflicht gibt es für private Trader*innen nicht mehr. Für professionelle Händler besteht sie weiter, daher sollten Privatleute sehr vorsichtig mit dem Händler-Status sein.

Rund drei Viertel der Anleger*innen machen Verluste, einige Broker sogar noch mehr. Wer Geld anlegen will, sollte daher zunächst ein Aktiendepot oder ein Konto bei einem der besten Robo-Advisor eröffnen. Dort wird das Geld investiert, das für die Zukunft gedacht ist. Das CFD-Konto dient dagegen dem „zocken“. Am besten legen Sie vorher fest, wie viel Geld Sie maximal pro Monat ausgeben wollen.

Aus diesem Grund sollten Trading und Geldanlage getrennt bleiben. Einige Aktienbroker wie flatex bieten zwar ebenfalls CFDs, aber hier besteht die Gefahr, beide Sphären zu vermischen. Zudem sind die CFD-Angebote bei spezialisierten Brokern wie eToro meistens besser. So bietet eToro eine große Anzahl von CFDs auf Schweizer Aktien, beispielsweise von Hofmann-La Roche, Lonza oder dem Aufzughersteller Schindler. Auch CFDs auf den Schweizer Börsenindex SMI werden angeboten.

Außerdem können sich Trader*innen dort über die aktuelle Marktsituation austauschen und andere Händler beobachten oder kopieren. Bei diesem sogenannten Social Trading ist eToro nach eigenen Angaben der größte Anbieter der Europäischen Union.

FAQ Schweizer Aktien

Wann sind Schweizer Aktien wieder in der EU handelbar?

Ein Termin für die Wiederaufnahme des Handels steht noch nicht fest.

Warum werden Schweizer Aktien nicht mehr in Deutschland gehandelt?

Grund für das Handelsverbot vom 1. Juli 2019 ist ein gescheitertes Rahmenabkommen mit der Schweiz. Die EU hatte in der Folge die Gleichstellung Schweizer Aktien mit EU-Aktien aufgehoben, die Schweizer Regierung dann die Notierung Schweizer Aktien an EU-Börsen verboten.

Wie kann ich Schweizer Aktien kaufen? Was tun mit bereits gekauften Aktien?

Schweizer Aktien können weiterhin an außerbörslichen Handelsplätzen in Deutschland wie der Lang & Schwarz Exchange in Hamburg gehandelt werden. Alternativ können Händler eine Schweizer Börse wählen. Bei den meisten Depotbanken erhalten Sie einen Zugang zur Züricher Börse. Über diesen Handelsplatz sind alle Schweizer Aktien ohne Einschränkungen handelbar.

Welche Schweizer Aktien soll ich kaufen?

Vor allem Einsteiger sollten darüber nachdenken, statt Einzelaktien einen ETF mit Schweizer Aktien zu kaufen.

Welche Schweizer Aktien haben die höchste Dividende?

Viele Schweizer Unternehmen bieten attraktive Dividendenrenditen, beispielsweise Hoffmann La Roche mit 3,63 Prozent im Jahr 2018. Eine hohe Dividendenrendite ist aber nicht alles.

Wie kann ich Schweizer Aktien handeln?

Schweizer Aktien lassen sich aktuell am einfachsten über die Schweizer Börsen handeln. Einen vergleichsweise kostengünstigen Zugang bieten unter anderem die Broker Lynx und flatex. Eine Alternative zum Aktienkauf sind ADRs, die oft auch in Deutschland notiert sind.

Sind Schweizer Aktien wieder handelbar?

Schweizer Aktien sind in der Form ADR weiterhin handelbar, da es sich formell um US-Wertpapiere handelt. Für Anleger*innen gibt es mit ETFs geeignete Alternativen. In der EU aufgelegte ETFs sind vom Verbot, in Schweizer Aktien direkt zu investieren, nicht betroffen.

Wo werden Schweizer Aktien gehandelt?

Schweizer Aktien werden der Börse in Zürich gehandelt. Noch sind an deutschen Börsen Schweizer Aktien nicht wieder handelbar. Möchten deutsche Anleger*innen Aktiengeschäfte in der Schweiz vornehmen, können sie Anteilsscheine von Nestlé oder Roche nicht direkt an deutschen Börsen, sondern nur mithilfe von Banken kaufen.

Fazit

Schweizer Aktien sind nach wie vor attraktiv. Daran hat auch die Tatsache nichts geändert, dass die Papiere seit Mitte 2019 nur noch an Schweizer Börsen ge- und verkauft werden können. Allerdings sollten Kunden vorher einen Blick in die Gebührentabelle ihres Brokers werfen und gegebenenfalls einen günstigeren Broker suchen.

Eine interessante Alternative sind auch ETFs auf Schweizer Aktien. Sie sind überwiegend in Deutschland handelbar und sorgen gleich für eine höhere Streuung. Auch lassen sich viele ETFs mit einem Sparplan belegen, bei einigen Brokern sogar ohne Kaufgebühren.

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  • Pavel
    Posted: 2. November 2021
    3.0

    Es gibt leider eine Deutsche Steuer Falle für Schweizer Dividenden: 30 % Schweizer Quellen Steuer, der Deutsche Fiskus kassiert auch seine 27%, allerdings auf die VOLLE Dividende. Das heisst, 57% der Dividende sind gleich weg.

  • Dominik
    Posted: 14. September 2021
    5.0

    Wenn ich Schweizer Aktien bei der Comdirect kaufe, besitze ich diese dann in Euro oder in CHF?

  • Marie Shitgandet
    Posted: 2. November 2020
    5.0

    Stimmt nicht so ganz mit den Dividendenrenditen, wenn man die Wechselkursschwankungen berücksichtigt

Tilman schreibt seit 2017 für Aktien.net. Studiert hat er Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit mehr als zehn Jahren ist er freiberuflicher Online-Autor und hat unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, manager-magazin.de und Spiegel Online geschrieben. Gelernt hat er sein Handwerk aber ganz klassisch bei der Tageszeitung Main Post als Lokalreporter.

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